Paul Tillich war ein deutscher lutherischer Theologe und Philosoph, der von 1886 bis 1965 lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Existenzphilosophie und der Religionsphilosophie des 20. Jahrhunderts.
Tillich wurde in Starzeddel, Preußen, geboren und studierte Theologie in Halle und Berlin. Er wurde 1911 ordiniert und arbeitete als Pastor in Berlin, später auch in den USA.
Nachdem er sich kritisch mit liberaler Theologie auseinandergesetzt hatte, entwickelte Tillich eine eigene Denkrichtung, die er als "korrelative Methode" bezeichnete. Diese Methode versucht, theologische Fragen im Dialog mit Philosophie, Psychologie und Kultur zu beantworten. Tillich war insbesondere von Existenzphilosophen wie Martin Heidegger und Søren Kierkegaard beeinflusst.
In den 1930er Jahren emigrierte Tillich vor den Nationalsozialisten in die USA, wo er an verschiedenen Universitäten lehrte, darunter an der Union Theological Seminary, Harvard und der University of Chicago. Während dieser Zeit veröffentlichte er einige seiner bekanntesten Werke, darunter "The Protestant Era" und "Theology of Culture".
Tillichs Denken konzentrierte sich darauf, eine Brücke zwischen religiösen Fragen und moderner Kultur zu schlagen. Er argumentierte, dass die moderne Welt viele traditionelle religiöse Gewissheiten in Frage gestellt hat, aber dass der religiöse Geist weiterhin existiert und sich in verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen manifestiert.
Paul Tillichs Denken hatte einen großen Einfluss auf die theologische und philosophische Diskussion im 20. Jahrhundert. Er starb 1965 in Chicago, USA.
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